Dresdner Neuste Nachrichten, 09.11.2006
Mozart unkonventionell
Kammerchor Pesterwitz und Dresdner Kapellsolisten
Jupitersinfonie und Hornkonzerte, Requiem und Streichquartette sind allesamt schon zum Jubiläum erklungen. Mozarts unbekanntere Seite, die des Kirchenkomponisten, erforschte der Kammerchor Pesterwitz am Sonnabend in einem Konzert, das noch einem anderen Jubiläum galt: Seit 900 Jahren hat der Ort eine Pfarrstelle und vor 100 Jahren wurde die heutige Pesterwitzer Kirche geweiht. Sie ist seit einiger Zeit auch Heimstatt des Pesterwitzer Kammerchores, der aus dem Projekt eines Freitaler Jugendchores hervorging. Seit 2000 hat er in Anne Horenburg eine motivierende Leiterin, die das Ensemble in denkbar kurzer Zeit auf ein Niveau brachte, das ihm in diesem Jahr die Beteiligung an der aktuellen „Faust“ Inszenierung des Dresdner Staatsschauspiels einbrachte… Gemeinsam mit den Dresdner Kapellsolisten widmete man sich dem Jubilar Mozart auf unkonventionelle Weise, denn die meisten der gespielten Werke gehören zu seinen kaum geläufigen. In der Missa brevis B-Dur KV 275 bewies der Chor seine Qualitäten mit beweglichem und ausgewogenem Klang, der zwar noch der Abrundung bedarf, aber mit beachtlicher dynamischer Breite glänzen konnte. Alle solistischen Aufgaben erledigten die Choristen bemerkenswert sicher gleich selbst… …die Chormusik kennt bei Mozart schon in Jugendjahren große Ernsthaftigkeit, wie das von Anne Horenburg ausgesuchte, selten zu hörende Offertorium „Misericordias Domini“ KV 222 zeigte. Beim 19-jährigen Komponisten manifestieren sich bereits Kraft und Tiefe der späten Stücke. An Geschlossenheit der Aufführung, sicher getragen von der Energie der jungen Chorleiterin, war kein Mangel und so durften sich die zahlreichen Konzertbesucher einmal mehr über das neu aufblühende Musikleben in ihrer Gemeinde freuen. (Hartmut Schütz)
theaterportal, 13.09.2006
Zum Beginn der Spielzeit
Ein neuer Faust
…Eine kostbare Zugabe schenkte den Theaterbesuchern der Kammerchor Pesterwitz, der zwischen den Spielszenen ein musikalisch wertvolles Programm aus Volksliedern, besonders aus Kunstvolksliedern einbrachte… (Heinz Arnold)